Überwachsen im Dschungel
Alte hinduistische und buddhistische Tempel in Kambodscha: Spuren einer metaphysischen Kultur.
Alte hinduistische und buddhistische Tempel in Kambodscha: Spuren einer metaphysischen Kultur.
Die Dystopie des Kapitals: In Amsterdam Zuidas ist ein Bau entstanden, der wie ein überdimensioniertes Relikt aus einem düsteren Science Fiction Film wirkt. Auf einem der teuersten Baugrundstücke der Niederlande ist neben gesichtlosen Bürokomplexen und einer Stadtautobahn samt Bahntrassen ein vielbeachtetes Bauwerk von MVRDV entworfen worden. Es ist die Vision einer Fluchtburg der Reichen, die weder Intimität noch Poesie aber die drei Türme einer Zwingburg kennt. Apenrots, niederländisch Affenfelsen. Foto Nummer 5: © Stefan Hofmann
In der Apsis steht verloren die Statue eines Mannes, der winkend und sehr energisch auf Ankommenden zuzugehen scheint. Die Statue wirkt klein, fast verloren, steht aber mittig und zieht in dem kahlen Kirchenschiff alle Blicke auf sich. Sonst ist die Kirche weiß, man sieht ein Potpourri aus romanischen Bögen und barocken Fenstern. Aller Schmuck ist fort, der Boden ist aus hellem Kalkstein. Die Chorfester lassen durch Onyxmarmorfenster diffuses Licht herein. In den sonst absolut kahlen […]
Als die Söldner und Fürsten aus dem hohen Norden, die sich in Süditalien festgesetzt hatten, reinen Tisch machten und auf Geheiß des Papstes im 11. Jahrhundert Sizilien eroberten, fanden sie eine eine Mischkultur aus orthodoxen Griechen, katholischen Langobarden, einheimischen Sizilianern, Juden und muslimischen Arabern vor.
Die grandiose Architektur des Olympiageländes von 1972 und die imponierende Fassade der BMW Welt sind Gestalt gewordene Hoffnung, man könne das Lebendige mit dem Technischem versöhnen und eine Synthese schaffen zwischen zwei Welten, die so nicht zueinander passen. Vielleicht ist es auch eine Illusion, da die Perfektion des Technischen dem Lebendigen wenig Raum läßt, aber gleichzeitig dessen emotionale Formen übernimmt. Das Werksviertel, das jetzt im Bau ist, möchte die Subkultur, die kurzfristig dort ansässig war, […]
In der Nähe von Landshut liegt das Anwesen von Fritz König. Dort, in Ganselberg, waren nicht nur sein Wohnsitz und sein Gestüt, sondern auch sein Atelier. Auch wenn das Atelier scheinbar wie ein historisches Gebäude aussieht, sieht man doch bei genauerem Hinsehen Betonfundamente, skulpturale Plastizität der Türbeschläge und strengen Formwillen in den eisernen Bändern, die die Türflügel halten.
Wenn man durch die trostlose Münchner Schotterebene nach Poing fährt, muß man eine von Autobahnen, Schnellstrassen, Gewerbeparks und gesichtslosem Siedlungsbrei völlig zerstörte Landschaft durchqueren. Die Plünderung der Erde, die dazu dient dem Menschen Dinge zu geben, zieht am Autofenster vorbei, wenn man Glück hat, sieht man den fernen Streif der Alpen, sonst nur eine Verwüstung, die mit gerne mit dem Euphemismen des Landschaftsverbrauchs und der Flächenversiegelung umschrieben wird.
2 Bauten der Charité, deren Abriss geplant ist und die in ihrer völlig unterschiedlichen Gestaltung Zeugnisse hervorragenden und mutigen skulpturalen Umgangs mit Beton sind: Zentrale Tierversuchslaboratorien (1971–80, heute: Forschungseinrichtung für Experimentelle Medizin, FEM), Architekten Gerd und Magdalena Hänska. Ein herausragendes Beispiel des Brutalismus in Deutschland. Das ab 1966 geplante und bis 1974 gebaute Institut für Hygiene und Mikrobiologie (heute: Institut für Hygiene und Umweltmedizin). Architekten Fehling+Gogel.Bis heute ist es praktisch im Originalzustand – eine Zeitkapsel […]
Ferienzentren für den Massentourismus. Die fehlende ansprechende visuelle Komponente dürfte durch gewinnorientierte Massenhaltung verursacht sein. Nirgendwo anders tritt serielle, kasernierte Öde, die an Prora erinnert, ungeschminkter entgegen.